Madeleine mit Obatzda. Eine nostalgische Kaffeefahrt.

Treue und aufmerksame Leser dieses Blogs mögen beim Autor dieser Zeilen vielleicht bereits einen schlecht versteckten Hang zur Nostalgie ausgemacht haben. Nun, das ist kein Geheimnis. Ein kalendarisches Jubiläum sowie die Wärme der letzten Sommertage erweckte dann sogar in den beiden nüchternen Zahlenjongleuren Dr. Max Frauenknecht und Benedikt Böllhoff (FDP) das Verlangen nach einer romantisch verbrämten Wanderung auf den eigenen Spuren (blumige Ausschmückung im Dienste der Verständlichkeit/Anm.d.Red.). Und so trafen wir uns da, wo einst alles seinen Anfang nahm: Im Biergarten natürlich. Die Kaffeefahrt begann auf Abensbergs Stadtplatz, sozusagen der guten Stube der Produktion, dann schipperten wir den Großen Strom hinauf. Kaperten einen Donaudampfer, grüßten devot aus der Ferne die Befreiungshalle, rauchten auf dem Eichberg in teenagerhafter Momentverklärung eine Zigarette und setzten schließlich, wie einst der gute und müde Joker, mit der Fähre von Hienheim nach Eining über. Dort tunkten wir unsere Madeleines tief in orangenen Biergartenkäse und ließen die Erinnerungen aus unseren Humpen aufsteigen, effektvoll in Szene gesetzt von der untergehenden Sonne und Zigarrenqualm aus Havanna. Und vielleicht werden wir, wenn wir eines Tages als Notare, Nudelprokuristen oder Aufsichtsräte auf jene Zeit zurückblicken, über die nostalgischen Schwärmer von damals lächeln. Oder nicht?

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