Deppen, Gracchen und Kracherl: Sprachaufnahmen.

Bavaria Musikstudios, später Nachmittag. Wir warten und vertreiben uns die Zeit mit Kracherlschlürfen und dem eingehenden Studium der Autogrammkarten an den Wänden. Graf Isolan kommt zu spät, und natürlich entschuldigt der weite Weg sein Säumen. Endlich vollzählig beginnen wir mit den Sprachaufnahmen. Die drei Gracchen, heute mit Ambros zum Quartett aufgestockt, tauen langsam auf. Wie vorauszusehen war, läuft eine ungenannt bleiben wollende Hopfenland-Primadonna zur Höchstform auf (Name der Redaktion bekannt!), kann den stoischen Tonmeister jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Wir arbeiten gut und mit Einsetzen von Dunkelheit und Regen sind wir durch. Hoc erat in votis. Vom abendlichen Gelage, das die Cena Trimalchionis zu einer müden Brotzeit degradieren sollte, soll an anderer Stelle berichtet werden...



Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an. Erste Skizzen aus dem Studio.

Selbst der mittlerweile tragisch verschiedene Anarcho-Pädagoge und Zaubermeister Albus Dumbledore gestand der Musik eine weit größere Magie zu, als all den kleinen Zaubertricks auf dem Hogwarts-Lehrplan. Wie weise. Seit März arbeitet Christoph nun an der Musik zu "Tage wie Jahre". Die meiste Zeit verbringt er natürlich mit dem Polieren seiner Preise, aber hin und wieder sitzt er auch vor "Tage wie Jahre" und unterlegt die quirinalische Via Dolorosa mit seinen exquisiten Klängen (Überteibung nicht ausgeschlossen/Anm.d.Red.). Ich bin natürlich aufgeregt wie ein Schuljunge, und vermutlich deshalb genauso aufdringlich. Also verbringe ich jetzt eine Menge Zeit links hinter Christophs Schulter, um möglichst viel vom Fortschritt mitzubekommen. Was nicht nur zur Folge hat, dass Christophs Trophäen etwas Staub angesetzt haben, sondern auch, dass sich zu meiner ungesunden Ernährung jetzt also auch noch die Speisekarte der Thai-Metzgerei aus der Klenzestraße gesellt hat. Das dort heimische Karibik-Spezi mausert sich allmählich zum Geheimtipp. Heute höre ich zum ersten Mal 1M03, die Stelle, an der Quirinalis und Joker ihren langen, nächtlichen Heimweg antreten. Ein wunderbar lakonisches Piano. Ich bin gespannt, was noch kommt...