Finis coronat opus. Wirklich letzter Drehtag.
Am Ende geht es dann ganz schnell. Tagelang haben wir in einem un-rilkehaften Spätherbst auf Sonne gewartet. Wie Buchheims Uboot-Besatzung haben wir die Zeit totgeschlagen und unsere Bärte beim Wachsen beobachtet. Als Helios wider Erwarten doch noch eine letzte Runde dreht, ist es plötzlich soweit: Die letzte Klappe. Von dem einstmals fünfzig Mann starken Team, das in den goldenen Oktoberwochen am Abensberger Stadtplatz stand, sind nur Martin und ich neben dem kleinen Hangar des Landshuter Flugplatzes. Ein bißchen Melodram ist es dann trotzdem. Ilsa (herzzerreißend verkörpert von Martin Niklas) steigt ins Flugzeug, und der melancholische Rick (gewohnt solide Performance von Konstantin Ferstl) bleibt in Casablanca zurück. Ich fahre nach Hause und höre Bogey in mir wispern. We'll always have Abensberg. And Hienheim. Es ist Sonntag, der 4. November. It is over. At least for a while...Geschrieben von Konstantin Ferstl - Buch & Regie am 4.11.07
Berge, Meere und Giganten
Menschenalter nach Büchners Prosa schickte sich das Mountain Unit von TwJ an, die "Tibet-Einstellung" aus dem Drehbuch einzufangen.
Für diese heikle Mission wurden die beiden renommierten Bergfilmer Gordon Bleu und Chuck Boris aus dem Shangri-La eingeflogen und auf einen österreichischen Gletscher verfrachtet.
Mit der Kunst des Schneekettenanlegens in diesen Breiten nicht vertraut, quälte sich die Expedition mühsam die steile Flanke des Großglockner herauf, um in der winterlichen k&k-Nebelsuppn einen Blick auf das sturmumtoste Haupt des steinernen Riesen zu erhaschen.
Ein österreichischer Aphoristiker (une nebenberuflicher Tankwart) gab ihnen zuletzt noch die allumfassende Weisheit "Des is leichter wia a Watschn" mit auf den Weg. Von da an verliert sich ihre Geschichte im Nebel, und soll ein andermal erzählt werden...
Geschrieben von Konstantin Ferstl - Buch & Regie am 30.10.07
Who knows where the time goes? Letzter Drehtag.
Geschrieben von Konstantin Ferstl - Buch & Regie am 22.10.07
Wegwarten. Was wir danach taten.
Nachdem die ermatteten Damen und Herren tagelang am Kickertisch taktisch geschult worden waren, stand endlich THE REAL THING auf dem Programm: In der mitternächtlichen Ruhe des Quartiers rief ein joviales "Guten Abend allerseits" zum sportlichen Kräftemessen. In einer bereits jetzt schon legendären Fußball-Nacht, die an Filigranität in etwa auf einer Stufe mit der Wasserschlacht von Frankfurt 1974 steht, rangen die aufrechten Helden um Bayerwald-Maradona und Szenenbildner Markus Dicklhuber die gegnerische Auswahl, die vom Mittelfeldmotor und Produzenten Benedikt Böllhoff aufs Spielfeld geführt wurden, nieder. Neben Ronaldinho Dicklhuber glänzte vor allem MVP Sebastian als feiner Techniker. Seine Berufung in den österreichischen EM-Kader gilt nach Rücksprache mit der Neuen Kronen Zeitung als sicher. Der unbescheidene Autor dieser Zeilen legte Torhüter und Tonmann Peter zwei sensationelle Dinger ins Netz. Riquelme selbst hätte es nicht besser machen können.Geschrieben von Konstantin Ferstl - Buch & Regie am 17.10.07
Zweidrittelmehrheit mit Knödel. Sechster Drehtag.
In all die herbstlich-romantischen Reminiszenzen der vergangenen Tage mischte sich nun schließlich jener "schwarze Tag" im September 2003, als die Landtagswahl in Bayern in den epochalen Stoiber-Sieg mündete. Schon in der Vorbereitung war es in diesem Zusammenhang zu schmerzhaften Erinnerungen gekommen, nämlich als ich im BR-Archiv stundenlanges Fernsehmaterial aus der Wahlnacht sichten musste. Und nun sollte also jene dramatische 18 Uhr-Prognose inszeniert werden, die, wie der staubtrockene Fernsehkommentator berichtet, das SPD-Lager "tatsächlich in Tränen ausbrechen" ließ. Quirinalis, Joker und Wursti wurden dem erbarmungslosen Triumphgeheul des "schwarzen Stammtisches" ausgesetzt, der, bis auf Digital-Sepp, aus lauter gestandenen Sozialdemokraten bestand. Eine charmante Fußnote. Auch wenn alles wunderbar klappte: Meine Vorfreude auf den folgenden Drehtag, der königlichen Besuch am Bahnhof versprach, war ebenso groß, wie die Erleichterung, dieses dunkle Kapitel abgeschlossen zu haben. Nach dem Dreh gab es noch eine kurze Motivbesichtigung am stillgelegten Thaldorfer-Bahnhof, wo Markus bereits fleißig am Vorbereiten war. Der nächtliche Rasenmäher am Bahnsteig sorgte dann für einen versöhnlichen Ausklang der politischen Zeitreise dieses Tages.
Geschrieben von Konstantin Ferstl - Buch & Regie am 16.10.07
Leichter wia a Watschn. "Wig & Chuck", Folge 23
Geschrieben von Konstantin Ferstl - Buch & Regie am 15.10.07
Die Wahrheit im Morgenlicht. Fünfter Drehtag.
Geschrieben von Konstantin Ferstl - Buch & Regie am 15.10.07
Von Piraten und Grazien. Dritter Drehtag.
Zugegeben: Ein bißchen nervös war ich schon, als wir im Morgennebel an der Fähre standen. Nicht so sehr wegen der üblichen Verspätung, mit der wir begannen. Aber angesichts der Tatsache, dass meine beiden Lieblingsszenen an einem Tag auf dem Programm standen, war ein wenig Anspannung schon nachvollziehbar.Geschrieben von Konstantin Ferstl - Buch & Regie am 11.10.07
Zigarren und Altweibersommer. Zweiter Drehtag.
Tag II auf der phantastischen Reise zur eigenen Vergangenheit. Am Vormittag stand ein mythenumrankter Ort auf dem Programm, der in pubertären Schülertagen etwa so viel Faszination ausübte, wie das heimische Ithaka auf den herumirrenden Odysseus: Der alte Tabakladen in Mainburg, ein Mekka für schulschwänzende Möchtegern-Hemingways, wo es in unserem franko-bajuwarischen Nonsens-Idiom aus Schulzeiten hieß: "Bräsel ma uns zum Sous-Montagner owe, i muas ma an sauban fume eineconduiren." Als wir vor dem Geschäft stehen muss ich feststellen, dass der alte Selbstschutz-Reflex, in jedem vorbeifahrenden Auto einen Lehrer zu vermuten, mit all den Jahren nicht unbedingt schwächer geworden ist. Als ich im Laden vor dem überbordenden Angebot stehe, sehe ich plötzlich den jungen Quirinalis im feinen Zwirn vor mir, als er aus dem Tanzkursball einen englischen Herrenclub macht. Ein leichtes Schuldgefühl durchläuft mich und ich nehme mir fest vor, der geschädigten Dame von damals eine Wiedergutmachung anzubieten. Dann drehen wir, unter anderem einen denkwürdigen Auftritt von Manuel, bei dem er einmal mehr beweist, dass Rülpsen Kopfsache ist. Mittags setzt sich der ganze Tross in Bewegung, Richtung Norden. Unser Ziel ist der Eichberg über Weltenburg. Gestern auf dem Dorfplatz und heute vormittag konnte uns wahrlich niemand beschuldigen, Postkartenmotive zu fotografieren. Aber heute ist das anders. Helios dreht eine goldene Oktoberrunde und es ist schwer, bei solchen Bedingungen an einem solchen Ort nicht in überbordende Euphorie zu verfallen. Wir proben lange, denn unser ehrgeiziges Ziel ist es, die ganze Szene in einer einzigen Einstellung zu drehen. Das verlangt beinahe so viel Choreographie wie ein Konzert der Backstreet Boys. Als Hindernisse erweisen sich die Mofa-Fahrkünste des jungen Herrn D., der mit der Eiger-Nordwandartigen Steigung des Eichbergs nicht zurechtkommt. Boris lässt sich unterdessen von einem Passanten ein König-Ludwig-meets-Nibelungen-Epos-Drehbuch pitchen. Wir drehen die Einstellung viermal, dann ist die Szene im Kasten. Zum Drehschluss gibt es die Reste aus dem Tabakladen. Der Wind raucht mit. Ich zähle die grauen Strähnen in meinem Haar und komme auf sieben. Dann gibt es Essen.
Geschrieben von Konstantin Ferstl - Buch & Regie am 10.10.07
Jagdszenen in Niederbayern. Erster Drehtag.
Geschrieben von Konstantin Ferstl - Buch & Regie am 9.10.07
Schlaflos im Hammertal. Das letzte Probenwochenende.
Geschrieben von Konstantin Ferstl - Buch & Regie am 7.10.07
Vereinstreffen Abensberg
Geschrieben von Benedikt Böllhoff - Produktion am 25.9.07
Über den Fluss und in die Wälder. Auf Motivsuche.
Geschrieben von Konstantin Ferstl - Buch & Regie am 30.8.07
















