Zweidrittelmehrheit mit Knödel. Sechster Drehtag.

In all die herbstlich-romantischen Reminiszenzen der vergangenen Tage mischte sich nun schließlich jener "schwarze Tag" im September 2003, als die Landtagswahl in Bayern in den epochalen Stoiber-Sieg mündete. Schon in der Vorbereitung war es in diesem Zusammenhang zu schmerzhaften Erinnerungen gekommen, nämlich als ich im BR-Archiv stundenlanges Fernsehmaterial aus der Wahlnacht sichten musste. Und nun sollte also jene dramatische 18 Uhr-Prognose inszeniert werden, die, wie der staubtrockene Fernsehkommentator berichtet, das SPD-Lager "tatsächlich in Tränen ausbrechen" ließ. Quirinalis, Joker und Wursti wurden dem erbarmungslosen Triumphgeheul des "schwarzen Stammtisches" ausgesetzt, der, bis auf Digital-Sepp, aus lauter gestandenen Sozialdemokraten bestand. Eine charmante Fußnote. Auch wenn alles wunderbar klappte: Meine Vorfreude auf den folgenden Drehtag, der königlichen Besuch am Bahnhof versprach, war ebenso groß, wie die Erleichterung, dieses dunkle Kapitel abgeschlossen zu haben. Nach dem Dreh gab es noch eine kurze Motivbesichtigung am stillgelegten Thaldorfer-Bahnhof, wo Markus bereits fleißig am Vorbereiten war. Der nächtliche Rasenmäher am Bahnsteig sorgte dann für einen versöhnlichen Ausklang der politischen Zeitreise dieses Tages.

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